Schöpfung. Die Welt in der wir leben. Natur. Belange zukünftiger Generationen. Große und komplexe Themen sowie globale Herausforderungen, die wir im Alltag mal mehr oder weniger bewusst erleben die, aber zentral sind für unsere Zukunft. Die Bewälti-gung dieser Themen und Herausforderungen erfordern ein Umdenken und Neuden-ken bisheriger Lebens-, Wirtschafts- und Konsummuster. Dieses Umdenken hin zu einer Kultur der Nachhaltigkeit muss nicht nur auf politischer, wirtschaftlicher und technologischer, sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene erfolgen.
Die Voraussetzungen zu moralischem Handeln sowie zur Entwicklung pro-sozialen Verhaltens werden bereits in der frühen Kindheit gelegt. KiTas stellen zumeist den ersten Ort der Bildung außerhalb von Familie dar und stehen vor der Aufgabe, im Sinne eines ganzheitlichen Lern- und Bildungsverständnisses zu agieren. Somit ist Bildung zur nachhaltigen Entwicklung auch schon eine wichtige Aufgabe in der KiTa. Hier werden wichtige Grundsteine gelegt: Fähigkeiten, Wissen und Werte, die unseren Umgang mit uns selbst, anderen Menschen und unserer Umwelt bestimmen (siehe www.bne-portal.de).
Das Konzept von Bildung zur nachhaltigen Entwicklung spricht die Kompetenzentwicklung zur Gestaltung des eigenen Lebens sowie der Zukunft im Sinne der Nachhaltigkeit an. Nachhaltigkeit meint laut den Bildungsgrundsätzen für Kindertagesbetreu-ung und Schule im Primarbereich in NRW nicht nur den Aspekt des achtsamen Umgangs mit Natur und Umwelt, sondern ist als Grundprinzip globalen Lernens zu verstehen, welches (inter-)kulturelle, soziale, ökologische sowie ethische Fragestellungen berührt.
Durch die Lernsituation „Schöpfungsverantwortung – Bildung zur nachhaltigen Entwicklung in der KiTa“ wird angehenden Kinderpfleger*innen die Möglichkeit gegeben, zu erarbeiten, wie sie Kindern anhand von Alltagssituationen und den gegebenen Bedingungen in Kindertageseinrichtungen zu verantwortungsvollem Handeln und vo-rausschauendem Denken befähigen. Die in der Lernsituation beschriebene Lebenswelt, Vorerfahrungen, Potentiale und Interessen der Kinder werden von den angehenden Kinderpfleger*innen genutzt, um mögliche Lern- und Erfahrungsräume sowie Handlungsideen zu identifizieren, in denen Kinder bei der Auseinandersetzung mit Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen alltagsintegriert und angemessen begleitet werden kön-nen. Weiterhin besucht das Ernährungstheater das EBK. Dieses hat es sich zur Aufgabe gemacht, zielgruppenspezifisch in einem sinnlich ansprechenden Theaterstück zentrale Themen und Fragen z.B. zu Gesundheit und Ernährung darzubieten. Hierdurch wird das Interesse und der Forschungsdrang der Kinder geweckt und Schüler*innen erhalten vielfältige Impulse und Anstöße für ihre eigene pädagogische Praxis.
Von diesen Grundlagen ausgehend wenden die Schüler*innen der Berufsfachschule Kinderpflege ihr erworbenes Fachwissen an und üben sich in der Entwicklung von pä-dagogischen Handlungskonzepten, um in der beruflichen Praxis professionell handeln zu können.
Die von den angehenden Kinderpfleger*innen herausgearbeiteten Handlungsideen zielen auf eine spielerische, aktive Auseinandersetzung der Kinder mit ihrer Umwelt und ihrem sozialen Umfeld ab und verfolgen Lernprozesse, welchen Selbstwirksamkeitserfahrungen und Möglichkeiten der Partizipation innewohnen. Als Ausgangspunkt für die vielfältigen Bildungsgelegenheiten nutzen die Schüler*innen die in der Lernsituation beschriebenen Interessen und Entwicklungsstände der Kinder und begreifen sich selbst als Lernbegleiter*innen im ständigen Dialog mit den Kindern. Ihre Ideen und erworbenen Fachkenntnisse zur kindgerechten Vermittlung eines bewussten Umgangs mit der Natur setzten die angehenden Kinderpfleger*innen zudem aktiv an einem pädagogischen Waldtag um.
Mit der Erarbeitung der Lernsituation „Schöpfungsverantwortung – Bildung zur nachhaltigen Entwicklung“ machen die Schüler*innen eine ganzheitliche Lernerfahrungen, welche sie Inhalte, Konzept und Methoden der Bildung zur nachhaltigen Entwicklung selbstständig ergründen und anwenden lässt.