Das Erzbischöfliche Berufskolleg Köln ist eine staatlich genehmigte Ersatzschule in der kirchlichen Trägerschaft des Erzbistums Köln. Als katholische Schule heißt das für uns, dass das christliche Menschenbild das Fundament für unseren Erziehungsauftrag ist. Achtung und Respekt vor jedem Menschen in seiner von Gott gewollten Individualität bestimmen unser tägliches Handeln.
Unser Ziel ist es, junge Menschen in ihren persönlichenVeranlagungen wahrzunehmen und nach ihren spezifischen Bedürfnissen und Talenten zu fördern. Dementsprechend werden an unserem Berufskolleg seit über 100 Jahren Jugendliche und Erwachsene durch zielgerichtete und individuelle Begleitung dabei unterstützt, in unterschiedlichsten sozialen Berufen erfolgreich tätig zu werden und dort ihren Wunschberuf auszuüben.
Die Vielfalt der von uns angebotenen sozialen, erzieherischen, pflegerischen und heilpädagogischen Bildungsgänge orientiert sich dabei einerseits an den gesellschaftlichen Erfordernissen und den aktuellen Entwicklungen des Berufsfeldes, andererseits aber auch an den Bedürfnissen der katholischen Kirche als Träger vieler katholischer Kindertagesstätten und Familienzentren, offenen Ganztagsschulen, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Eingliederungshilfe. Für alle diese Felder der Sozialkirche werden gut ausgebildete, motivierte junge Menschen benötigt, die in diesen katholischen Einrichtungen arbeiten können und wollen. Wir tragen das uns Mögliche dazu bei.
Für uns stehen somit im Sinne unserer christlichen Werte der Mensch in seiner Individualität im Mittelpunkt. Deshalb zeichnet sich unsere Schule durch eine charakteristische Atmosphäre der Aufgeschlossenheit, Offenheit, Solidarität und eines besonders vertrauensvollen Klimas des Miteinanders aus. Außer in den genannten individuellen Ausbildungsmöglichkeiten äußert sich dies hauptsächlich in einem respektvollen und zugewandten Umgang und kontinuierlichem Dialog auf Augenhöhe zwischen Lernenden und Lehrenden, Schulleitung, Lehrkräften, Mitarbeitenden und allen Schüler:innen und Studierenden.
Durch die Bereitstellung von partizipativen Strukturen und vielfältigen Formen der Mitwirkung und Mitbestimmung wird dabei Subsidiarität als Prinzip der katholischen Soziallehre gelebt, um Kolleg:innen sowie die Schüler:innen und Studierende zur verantwortlichen Mitgestaltung des Geschehens in unserer Schule, der katholischen Kirche und der Gesellschaft insgesamt auf der Basis einer christlichen Grundhaltung zu motivieren und zu befähigen.
Auch praktisch tragen wir dazu bei, dass sich die Schüler:innen und Studierenden zu kompetenten und an christlichen Werten orientierten Fachkräften im Sozial- und Gesundheitswesen entwickeln. Praktische Solidarität im Sinne eines „Wir sind mehr“ zeigen sich einerseits in der langjährigen Kooperation mit dem Center Exodus in Ruanda und andererseits an unseren alljährlichen „Initiative-lohnt-sich“-Tagen. Hier setzen sich die gesamte Schüler- und Lehrerschaft an vielen verschiedenen Stellen tatkräftig mit Herz, Hand und Verstand konkret vor Ort für andere Menschen ein, die Hilfe benötigen – z. B. nach der Jahrhundertflut 2021 im Ahrtal. Unser Berufskolleg wird so für die gesamte Schulgemeinschaft als Ort der Begegnung mit dem Christus erfahrbar, „der keine Hände hat als die unseren“. In der gelebten Solidarität miteinander und mit anderen können wir ein authentisches Vorbild für Schüler:innen und Studierende sein und unsere Schule als Ort der Begegnung und der vitalen Gemeinschaft wachsen lassen, sodass sich das Erzbischöfliche Berufskolleg Köln als ein Ort des lebendigen Glaubens erweist, an dem Bildung und christliche Werte an junge Menschen vermittelt werden.
Zur wahrnehmbaren katholischen Eigenprägung des Erzbischöflichen Berufskollegs Köln, die wir im Bereich des Bildungs- und Erziehungsauftrages der katholischen Schulen vermitteln, gehört für uns, teamfähig zu sein, die Vielfalt der Menschen und der Schöpfung zu achten und zu inklusivem, geschlechtersensiblem und interkulturellem Dialog fähig zu werden. Dazu trägt eine Schulkultur mit vielfältigen Formen von Begegnung und Gesprächen bei: von Festivitäten und Spiel, von Aktion und „zur Ruhe kommen“, von Theater und Musik, von Gottesdienst und Kraftquellentagen, von Kulturworkshops und Klassenfahrten. Entscheidend dafür ist neben dem Austausch untereinander auch die Förderung des kulturellen und beruflichen Austauschs durch die Begegnung mit jungen Menschen aus anderen Ländern. So gibt es für verschiedene Klassen Fahrten nach Paris und Kijkduin und wir ermöglichen vielen Studierenden der Fachschulen und des Beruflichen Gymnasiums Praktika im europäischen Ausland, indem wir Partnerschaften mit Belgien, England, Frankreich, Italien, Lettland, Malta, Nordirland, Polen, Österreich und Spanien pflegen.
Feste, Feiern, vielfältige spirituelle Impulse zu Beginn des Unterrichtes, das Erleben und Gestalten von Gottesdiensten, Tage religiöser Orientierung und Studientage tragen zu einem vielgestaltigen religiösen Schulleben in unserem Berufskolleg bei. Im kompetenzorientierten Religionsunterricht wie in allen Angeboten in diesem Bereich haben die Schüler:innen und Studierenden Raum für ihre persönliche und fachliche Auseinandersetzung mit Fragen des Glaubens und werden ermutigt zu eigenständigem religionspädagogischen und religionssensiblen Arbeiten im Beruf. Vor allem aber geht es über eine angemessene Würdigung ihrer Person, ihres Engagements und ihrer Arbeitsergebnisse durch motivierte Lehrkräfte hinaus darum, dass so der gemeinsame Lernweg immer auch als ein Stück gemeinsam gestalteter Lebensweg erfahren wird. Viele erfahren bei uns (teils nach langen Jahren der Entfremdung) Kirche als wohltuend und im Rahmen verschiedener Katechese- Angebote aus dem Arbeitskreis Schulpastoral haben im Laufe der Jahre schon viele junge Erwachsene wegen und während der Zeit ihrer Ausbildung an unserem Berufskolleg das Sakrament der Firmung empfangen und einige auch die Erstkommunion und die Taufe.
So wie Friedrich Schiller einmal gesagt hat, „Der Mensch […] ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“, so könnte man vielleicht sagen, ist das Erzbischöfliche Berufskolleg Köln nur da ganz die Schule, die sie sein kann, wo sie ihr katholisches Profil lebt. Je mehr wir das tun, desto eher könnten vielleicht auch Schüler:innen und Studierende, die nicht zu uns kommen, weil wir eine katholische Schule sind, sondern weil wir eine gute Schule sind, mit der Zeit vielleicht mitbekommen, dass wir eben doch auch deshalb eine gute Schule sind, weil wir eine katholische Schule sind.