Die Verwirklichung des Menschen geschieht im Dialog:
in der doppelten Fähigkeit, zu reden und zuzuhören, zu antworten,
aber auch darin, sich vom Wort treffen zu lassen.
Anders gesagt: Dialog, das meint die Bereitschaft zur Kooperation.
Augustinus Heinrich Henckel von Donnersmarck 1
Der Schwerpunkt unseres erzbischöflichen Berufskollegs liegt in der Ausbildung für Berufe im Sozial- und Gesundheitswesen. Damit stehen solche Berufe im Zentrum, in denen die Fähigkeit zur Kooperation und zum Dialog als essenzielle Kernkompetenzen betrachtet werden. Vor diesem Hintergrund haben wir eine Schulkultur entwickelt, die davon getragen ist, dass Dialog als Grundprinzip von Kooperation zu sehen ist. Dialog und Kooperation vollziehen sich in der Interaktion, im Mut, aufeinander zuzugehen, in einer fragenden Haltung, darin, Probleme anzusprechen und Lösungen zu entwickeln, in gemeinsamen Aktivitäten; also letztlich darin, dass wir mit- und voneinander lernen. Es geht darum, dass wir im dialogischen Austausch das Gegenüber verstehen, indem individuelle Bedeutungen geklärt werden. Der Ausgangs- und Zielpunkt dieser kooperativen Haltung liegt in der erfolgreichen Zusammenarbeit mit den Praxisstellen in den Arbeitsfeldern, in denen und für die unsere Schüler:innen und Studierenden ausgebildet werden.
Die Architektur unseres Gebäudes ist von diesem Leitgedanken getragen: Das Atrium bietet „Raum, der durch die gemeinsame Perspektive aller, die das Lernen und Lehren in diesem Haus gestalten, erfüllt wird. Die Architektur enthält scheinbare Widersprüche, die Menschen in Bewegung bringen: Sie vermittelt gleichzeitig das Gefühl von Drinnen- und von Draußen- Sein, sie umgibt uns freundlich beschützend und öffnet sich dennoch großzügig in Richtung Himmel, sie bietet sicheren Rückzug und schafft doch Kontakt und Nähe.“2 So wie das Dach unserer Schule transparent ist und den Blick von innen nach außen ermöglicht, so ist es uns nach innen wichtig, gemeinsam mit unseren Schüler:innen und Studierenden den Blick zu erweitern für die Diversität von Lebenslagen und für globales Denken. Kooperative Lernarrangements tragen entsprechend zu einer positiven Lernatmosphäre bei.
Nach außen hin kooperieren wir regional und im europäischen Rahmen mit vielen Institutionen und können davon berichten, dass wir auf diese Weise vernetzt sind und getragen werden durch die Erfahrungen der professionell Tätigen in den für unsere Ausbildung affinen Arbeitsfeldern. Durch die gelingende Kooperation der Lernorte Schule und Praxis, in deren Zentrum die Schüler:innen und Studierende stehen, stellen wir eine Ausbildung sicher, die vom Arbeitsfeld her gedacht wird und den aktuellen gesellschaftlichen Erfordernissen gerecht wird.
Die Haltung von Kooperation und Dialog ist in unserer Schule alltäglich erlebbar, z. B. durch Partizipation, Evaluationen, Beratung, Reflexion, Kooperation, Fortbildung, religionspädagogische Angebote, Feste und Feiern, Projekte.
Derzeit arbeiten wir daran, die Kooperation und den Dialog im Hinblick auf Prävention (siehe unter Säule 6) und Nachhaltigkeit (siehe Säule 4) zu intensivieren. Durch die ständige Evaluation verschiedener Aspekte unserer Arbeit sowie durch die zunehmend partizipative Mitgestaltung von Unterricht und Schulleben durch unsere Schüler:innen und Studierenden verbessern wir stetig die Qualität unserer Ausbildung.
1 In diesem Zusammenhang danken wir der Architektin, Frau Judith Kusch, für die Überlassung ihrer Gedanken zu